Anfängerboards?

Surfskate Anfängerboards – Mythos oder Wahrheit

Anfängerboards – Gibt es Anfängerfußbälle oder Anfängerautos? In kaum einer Branche, wie dem Boardsport wird das Thema „Anfänger“ so betont wie im Skateboarding oder Wassersport. Was den Wassersport betrifft, so ist es durchaus richtig von Anfängerboards zu sprechen. Hier wird mit Kippstabilität und zusätzlichem Volumen geworben, um den Kelly Slaters der Zukunft den Einstieg zu erleichtern. Und mir scheint diese Intention wie ein Spiegelbild der Gesellschaft. Alles muß schnell und leicht erlernbar sein. Dauert es länger und keine App kann helfen, wird sich damit nicht anhaltend befaßt. Um die Frage in Bezug auf das Skateboarding abschließend zu beantworten: Nein, es gibt keine wirlichen Anfängerboards. Die Definition wird lediglich genutzt, um günstige Artikel loszuwerden.

Anfängerboards

Wer billig kauft, zahlt doppelt

Wie oft mußten wir in der Vergangenheit hören, dass Anfängerboards über den Preis definiert werden. Am Anfang will man doch nicht soviel Geld ausgeben… Und genau dort ist der Haken mit dem leckeren Eurowurmköder bestückt. Falls jemand mit dem Surfskatesport beginnt, wird er mit einer Unzahl von verschiedenen Boards konfrontiert. Die Preisspanne startet mit Summen, die weit unter den Preisen der Markenherstellern liegen.

Wie kann es sein, dass ein Board 200 Euro kostet, ein anderes, was identisch aussieht, nur etwa 50 Euro?

Die Antwort liegt auf der Hand. Es werden nicht so gute Materialien genutzt oder aber die bestehenden Patente oder Ideen anderer Firmen kopiert. Diese haben jahrelange Entwicklung betrieben und leiden unter den Raubkopierern. Nun kann man schlußfolgern: 

 

Prima, dann kriege ich ja das Gleiche!

Dummerweise unterscheiden sich diese Kopien in der Regel durch minderwertiges Material und natürlich in der Performance.

Coca Cola kann man auch schlecht fälschen, nur weil man weiß, dass da Zucker, Wasser und Farbstoff drin ist. Wir haben auf Messen schon hundertprozentige Nachbauten von Carver, Slide oder Revenge gesehen, die leider (oder zum Glück) gar nicht fahrbar waren. Sie wurden für ein Trinkgeld verkauft, entpuppen sich aber als völlige Katastrophe, da die Produzenten niemals auf den Boards gestanden haben oder im Auftrag produzieren und der Preisdruck regiert.

Aus diesem Grund sind Kopien bekannter Marken oder Supersonderschnäppchen, die für unter 100 Euro angeboten werden, keine Anfänger- oder Einsteigerboards. Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen – bisdato hat aber noch kein Produzent ein Completeboard gebaut, was in der der Preisklasse funktioniert. Falls DU dich angesprochen fühlst, dann schicke es mir zum Testen. Die „Perfomance“ sorgt oft dafür, dass der Neueinsteiger bereits nach kurzer Zeit den Spaß verliert. Ab und an schaffen es europäische „Hersteller“ in Fernost doch etwas zu bauen, das sowohl in Leistung und Material brauchbar ist. Leider erinnern diese jedoch fast immer an bekannte Marken und Patente. Eine Frage der Ethik, ob man diese Firmen supportet und sein schwerverdientes Geld den Totengräbern einer Kultur in den Rachen werfen will.

Sicherheit und billig – geht das ?

Der Preis spielt trotzdem keine Rolle. Es gibt nur gute und schleche Surfskateboards. Schlecht kann vieles bedeuten. Das Wort kann sowohl miese Decks betiteln, die den Flex eines Pappkartons haben oder fehlerhaft verleimt sind. Es kann aber auch bedeuten, dass die Komponenten der Achsen extrem minderwertig sind. Ein diffuses Gefühl der Unsicherheit beschleicht mich jedes Mal, wenn ich ein Testboard in den Händen halte, dass aus nicht bekannter Quelle stammt. Der Moment wenn die Feder, der Hanger oder der King Pin unter einem harten Turn seine Arbeit verweigert oder gar bricht: Unbezahlbar. Beim Longboarding ist das schon schlimm, beim Surfskating ist es ein Desaster. Man wirft seinen ganzen Körper hochkonzentriert in den Turn und dem „knack“ folgt ein schwerer Einschlag auf den Asphalt. Nennt es Berufsrisiko – ich nenne es vorsätzliche Körperverletzung. Es ist ja nicht so, dass es nicht auch bei hochwertigen Achsen passiert. Rechnen muß man immer mit allem, doch im Bereich „high-end“ ist die Chance für einen Faceplant sehr gering. Auch deshalb warnen wir vor Plagiaten oder zu günstigen Angeboten unbekannter Firmen.

Langer Rede kurzer Sinn

Entscheidend dafür, welches Surfskateboard man kauft, ist nicht die bewegliche Vorderachse, die störrische Hinterachse oder aber das schöne Design. Die Frage sollte sein: Was will ich mit dem Board machen? Will ich richtig hart an mein Limit gehen und im Park ballern oder einfach nur morgens zum Bäcker surfen. Einsteiger sollten zunächst die Hausaufgaben auf dem Longboard machen. Hier lernen sie das Boardgefühl und die Balance. Skater oder Longboarder haben den Bogen relativ schnell raus. Komplette Anfänger sollten anfänglich lieber auf Slide Surfskateboards oder Curfboards zugreifen.

Da ist es wieder, das Unwort:

Einsteigerboards….

Nein, weder Curfboards noch Slide Surfskateboards sind tatsächlich Anfängerboards. Sie erleichtern lediglich dem Einsteiger die ersten
Versuche. Fortgeschrittene dürften auf den Boards genauso großen Spaß haben. Am Ende entscheidet weniger das Können, als vielmehr das „Wozu brauche ich das Board eigentlich?“

Internetseiten die Empfehlungen ausprechen….

Eigentlich ist es ein Trauerspiel. Baue eine Webseite und kopiere das KnowHow anderer Leute einfach inhaltlich in die Seite. Du mußt Dich nur ein wenig mit SEO auskennen und schon geht das Big Business los. Du lädst eine Affilty Software herunter, die dir willkürlich einige Boards auf der Seite präsentiert. Das musst du nur noch schön mit Texten (Vor – und Nachteilen) versehen un einen Link auf die jeweilige Verkaufsseite setzen. Das funktioniert mit Toaster, Kühlschränken, Handys und natürlich auch mit Surfskateboards. Bereits bei den Longboards war dies eine Art Totengräberkonzept. Bei den Surfskates wird es nicht anders sein. Das Perfide an der Geschichte sind dann die 4 oder 5 Sterne Bewertungen „Das Board ist perfekt für Downhill, Surfskate, Dancen und Slalom“ – Hilde K. 45 Hausfrau … „Das Brett ist super und die Reifen auch“ Heinz B. 23 Student  ….  Potentielle Käufer folgen dem Link und Zack haben sie ein Board gekauft, was definiv nicht für das Surfskating funktioniert oder aber alle Billigkomponenten vereint….

Geht in den Skateshop – Laßt euch online von einem Skateshop beraten . Aber bitte traut nicht irgendwelchen Webseiten, die 100 Euro Boards anpreisen.