Decks, Trucks und Rockn`roll

Die Auswahl an möglichen Setups ist unendlich. Auf was solltest Du achten, wenn du dir ein Board zusammenstellst. Hast du wenig Erfahrung, macht es am meisten Sinn auf fertige Completes zurückzugreifen. Diese Surfskateboards sind in der Regel in Sachen Surfskate Trucks, Rollen und Deck genau aufeinander abgestimmt. Das Risiko vor einem teuren aber sinnlosen Board zu stehen, minimierst du hiermit schon einmal. Falls dir das Deck nicht gefällt aber der Rest oder umgekehrt und du willst das Setup auf jeden Fall ändern, dann findest du hier das nötige Know how. Rollenhärten, Art der Achsen, Deckgrößen, dies alle soll gut überdacht sein.

Decks

Auf was sollte man bei einem Surfskatedeck achten? Eine Faustformel gibt es nicht. Dies hängt von den persönlichen Präferenzen ab. Doch eine Richtung kann man bestimmen. Es muß breit sein. Mindestens 23-24 Zentimeter, damit deine Zehen oder Hacken nicht über das Deck hinausragen. Dass viele Boards von der Form her Surfboards gleiche, erscheint naheliegend. Doch im Endeffekt macht dies nur bei Surflongboards Sinn, die eine abgerundete Nase haben. Denn zu spitze Noses sind zum einen recht schnell kaputt und andererseits kann es dir bei einer harten Wende durchaus passieren, dass du auf das vordere Wheel latscht, wenn die Montage zu weit vorne ist. Konkave ist aufgrund des vermehrten Drucks, den du auf die Achsen ausüben kannst, zu empfehlen. Zudem wirst du nicht so leicht abrutschen.

Ein Tail macht Sinn, eine upgeliftete Nose muß nicht sein. Die Wheelbase hängt von deinem Style ab. Im Park würde ich kleinere Decks benutzen, denn die Winkel in den Parks sind für längere Boards kaum geeignet. Nur etwa 27-30 Zoll lange Bretter sind für den Skatepark perfekt. Die größeren Boards sind mehr als Allroundboards zu sehen und weniger zappelig im Flat. Und noch eine weitere Sache hat Einfluß auf die Wahl seines Boards. Deine Körpergröße! Die Komfortzone bei einem Zwei Meter Hünen, ist wahrscheinlich eine andere als die, einer 165 Zentimeter Boarderin. Deshalb macht es durchaus Sinn auch diese Werte abzugleichen.

Bei ungefähr 37-38 Zoll hört der Surfskatespaß auf und wird anstrengend bzw. das Pumpen bedarf einer perfekten Technik und weite Schwünge. Grafik ist natürlich unwichtig, wobei eine kleine Linie auf der Oberseite manchmal ganz hilfreich für Einsteiger ist, um das Center des Boards zu sehen. Beim Surfboardbau werden sogenannte Stringer eingesetzt um die Planken steifer zu zu machen. Erfunden wurde der Stringer 1958 von dem kalifornischen Surfbrett-Hersteller Gordon Duane. Das verwendete Material für Stringer ist meist Lindenholz, Zedernholz, Rotholz (Redwoodholz), Balsaholz oder Sperrholz. Sichtbar durch Linien, die man unter Umständen unter der Glasfaser entdeckt. Neuerdings wird auch Carbon eingesetzt. Diese Stringer haben viele Surfskatebauer aber auch Longboardfirmen übernommen und man kann sie als Anfänger prima als Orientierungspunkte zweckemfremden. Trittst du nämlich drei Zentimeter neben die Mitte, kann es sein, dass die empfindliche Achse einfach wegknickt und du bestenfalls ins Stolpern gerätst. Jeder kann für sich selbst entscheiden, ob er kettensägenmordende Einhorner in Totenkopfstrapsen auf dem Board haben will oder eine minimalistische Grafik ala Slide.

Trucks

Was bei dem ganzen Zauber um die vordere Surfskateachsen meist unter den Tisch gekehrt wird, ist die hintere Achse. Denn genau wie beim Surfen, dient die hintere Achse als eine Art Finne. Es lohnt sich durchaus, in diese zu investieren. Eine billige No-Name Achse fällt zur Markenachse spürbar ab. Grund hierbei sind in der Regel, wie auch bei den Vorderachsen die Bushings, die bei günstigen Boards nur widerwillig und ohne Rebound ihren Dienst verrichten.

Carver Roundhouse 78mm und 60mm YOW Your own Wave

and Rockn´Roll
Und wie schaut es mit den Rollen aus? Ein ebenso kaum besprochenes Thema! Ich für meinen Fall nutze These Wheels. Sie haben runde Lippen und sind relativ hart. Bei den Rollen ist der Rebound genauso wichtig, wie bei den Achsen. Carver schwört auf seine „Roundhouse“, die wohl eine der besten Rollen in diesem Segment darstellen dürfte.

Es gibt keine speziellen Surfskaterollen. YOW nutzte zum Beispiel bis letztes Jahr ausschließlich harte 60mm Rollen. Nachdem ich Iban, einen der drei Brüder (die Inhaber von HLC (YOW)) „überzeugen“ konnte, bieten sie nun auch Completes mit Rollengrößen in 66mm an. Vermessen zu denken, er hätte auf mich gehört, denn ich hatte ihm lediglich mein „gepimptes“ YOW Board vorgeführt. Ich vermute eher, dass sie bereits geplant hatten große Rollen mit anzubieten. Slide setzt auf Wheels, die stone-ground sind, aber eine spitze Lippe haben.

Je nach Fahrstil ändern sich auch die Rollen. Der „Pumper“ wird weiche 78a Rollen mit spitzer Lippe des Grips wegen lieben. Der „Freestyler“, der seine harten Turns und Slides auf dem Flat durchzieht, wird mit den kleineren Rollen Spaß haben. Ich bevorzuge ein Mittelding. Härtere 80a Rollen mit denen ich Sliden kann, wenn ICH es will, die aber nicht gleich wegrutschen, wenn ich härter pumpe. Beim Einsatz großer Rollen muß, wie oben beschrieben, gut gerisert werden. Prüft hierbei die hintere Achse. Dort lauert er nämlich. Bereit deinem Körper und auch deinem Board wehzutun… der Wheelbite

Zum Abschluß noch eine Warnung: Versucht keinesfalls die federgestützten Achsen zu modifizieren. Das eigenständige Austauschen von Federn, Schrauben ect. kann unter Umständen zu Problem führen. Dann wird eine Hexenjagd eröffnet und die Qualität der jeweiligen Achsen angezweifelt.





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