Surfskates – dar war doch was. Mit Surfskates ist nichts anderes gemeint wie das Skateboarding mit losen Achsen – so würde es der Aussenstehende interpretieren. Und Surfskates sind beileibe nichts womit ein Einsteiger sofort lostarten kann. Im Gegensatz zum Longboarden ist das Nutzen von Surfskates schon ein wenig anspruchsvoller. Es dauert ein wenig, bis die Bewegungen sitzen. Doch dann ist der Kreativität keine Grenze gesetzt. Der Legende nach ist das Skateboarding Anfang der 60er Jahre entstanden. Surfer hatten aus Holzbrettern und Rollschuhen die ersten Skateboards gebaut und die wellenlose Zeit damit auf der Straße überbrückt. Ich will euch nicht die Illusionen rauben, doch schon damals war es ein knallhartes Business, allerdings schien der Konkurrenzkampf ausgeglichener. Es gab noch kein Facebook oder Instagram. Wer das beste Produkt baute, der überlebte. Doch auch hier war Marketing das A und O, obwohl es sich schwierig darstellte. Kaum Surfmagazine, Skateboardmags waren nicht vorhanden. Anzeigen in der traditionellen Presse mußten herhalten. Heute erscheint es mir als wenn die Brands am bekanntesten werden, deren Hersteller am meisten Fanboys/Girls kaufen, damit diese in den sozialen Medien Rabatz machen. Damals wurde ein neues Produkt probiert und dann für gut oder schlecht befunden. Die Bestellungen wurden per Postkarte, Brief oder persönlich durchgeführt. Surfshops boomten. Sie wurden ein Teil, vielleicht der wichtigste Teil, der Skate/Surfkultur. Heute kann es euch passieren, dass ein schlechtes Produkt auf Facebook oder Instagram bejubelt wird, wenn nur genug Fanboys versammelt sind. Natürlich gab es diese auch schon vor 50 Jahren, der Einfluß war allerdings weniger stark.
Der ursprüngliche Name Sidewalk Surfingboards wurde etwa 1962 im Volksmund durch Skateboard ersetzt. Es war ein Kunstwort, entstanden in einem Surfshop, der ein Modell seiner „Sidewalk Surfingboards“ so benannte. Hätte der Shopinhaber sich den Namen patentieren lassen, dann könnte er wohl heute Herrn Zuckerberg Facebook abkaufen. Naja, beinahe jedenfalls. Die Boards hatten in den 60ern kaum Ähnlichkeit mit dem, was heute auf dem Markt ist. Und vom Surfen an Land waren die Pioniere soweit entfernt, wie Luxemburg vom WM Titel im Fußball.
Erst den kalifornischen Firmen Carver Skateboards und Sector9 war es 1996 bzw. 1993 vorbehalten, das Surfen tatsächlich an Land zu bringen. Sector9 taten es mit seinen damals oft belächelten Longboards und Carver mit den ersten Versuchen Surfskateachsen zu bauen. Die Intentionen waren die gleichen. Doch während die Niners sich in vielen Bereichen des Longboardings einen Name machte, tüftelten Greg Falk und Neil Stratton, (der darauf besteht, dass man ihn Neil Carver nennt) seit 1989 an einer Achsenkonstruktion, die das Surfen an Land ermöglichte. Zunächst wurden bei den traditionellen Achsen die KingPins gelockert, was jedoch recht unbefriedigend war. Bald schon machte sich Stratton mit seinem Partner an eine völlig neue Technik und Geometrie.